Rheinbähnle dampft in ungewisse Zukunft

Mit einem neuen Vorstand blickt der Verein Rhein-Schauen in eine herausfordernde und auch ungewisse Zukunft.

Ende April starten die Lokomotiven und Waggons von Rhein-Schauen in die diesjährige Sommersaison am Rheindamm und laden die Bähnlefans wieder zu interessanten Einblicken in die Lebensräume des Alpenrheins.

Dabei werden die historischen Dampflokomotiven und dieselelektrischen Lokomotiven in dieser Saison ausschliesslich Richtung Wiesenrain und weiter in Richtung Schweiz nach Widnau rollen. Grund für diese temporäre Neuerung beim Verein Rhein-Schauen ist die Baustelle an der Rheinbrücke zwischen Fussach und Hard. Zwar ist für die Strecke an die Rheinmündung im kommenden Jahr wieder die Wiederaufnahme vorgesehen, allerdings ist die Ausführung und damit die Schienenlegung derzeit keineswegs gesichert.

Aber auch bei der Strecke zwischen Lustenau und Kriessern blicken die Verantwortlichen von Rhein-Schauen mit Sorgenfalten in die Zukunft. Hinlänglich ist bekannt, dass mit einer Umsetzung des Projekt Rhesi die Entfernung der Schienen des Rheinbähnles auch in diesem Streckenabschnitt geplant ist. Somit könnte im ungünstigsten Falle eintreten, dass von den ehemals knapp 30 Kilometern Bahnstrecke der ehemaligen Dienstbahn der Internationalen Rheinregulierung nur noch ein kurzes Teilstück von 2,5 Kilometern ab dem Steinbruch Kadelberg in Koblach/Mäder übrig bleibt.

Nach gut zwei Jahren in der Covid-Pandemie, mit entsprechenden Ausfällen bei Veranstaltungen und Fahrten und den damit verbundenen finanziellen Einbussen blicken die Verantwortlichen des Vereins Rhein-Schauen damit weiter in eine herausfordernde Zukunft. Dazu übergab Hansjörg Lässig bei der Generalversammlung nach 27 Jahren als Vorsitzender die Führung des Vereins an Peter Heine. Auf den Lustenauer an der Spitze des Vorstandes warten somit umfassende und vielfältige Aufgaben. Zusammen mit dem neu bestellten Vorstand wird er Hebel in Bewegung setzen und Mittel finden müssen, damit das befürchtete und im Raum stehende Szenario nicht eintreffen wird. Es geht nicht nur um eine simple Touristenattraktion, sondern auch um den Erhalt von Arbeitsplätzen und um eine gleichermassen sinn- wie wertvolle Freizeitbeschäftigung für viele Menschen jeglichen Alters aus Vorarlberg und dem Kanton St. Gallen.

Für die kommende Sommersaison sind die roten Züge des Rheinbähnles aber wieder bereit und werden ab 24. April zum Rhy-Schopf nach Widnau fahren. Dazu warten auch wieder verschiedene Exkursionen, die Genussfahrt „Smoke on Rails“ oder für die jungen Bähnlefans die Tage als Lokführer. Auch das Rhein-Schauen Museum und die Ausstellung über die Geschichte im Alpenrhein bietet den Besuchern wieder ein interessantes Panoptikum und Technik zum Anfassen. Dazu gibt es auch interessante Einblicke in die typischen Lebensräume im Alpenrhein und die Entwicklung der Dienstbahn und Rheinregulierung. Das komplette Programm und alle Termine von Rhein-Schauen für die kommende Sommersaison, sowie Anmeldemöglichkeiten gibt es auf www.rheinschauen.at.